Wissenschaftlich arbeiten heißt u.a. nachvollziehbar arbeiten. Dazu gehört auch, dass die Quellen, die du in deiner Abschlussarbeit oder Dissertation verwendest, in einigen Jahren noch unverändert verfügbar sein müssen. Was für Hausarbeiten vielleicht etwas übertrieben erscheint, ist für Dissertationen umso wichtiger. Deiner Bachelor- oder Masterarbeit kannst du damit allerdings einen Qualitäts-Booster verpassen, denn so sieht der Prüfer bzw. die Prüferin, dass du es ernst meinst mit dem wissenschaftlichen Arbeiten.
Kein Problem mit Büchern
Im Fall von Büchern und wissenschaftlichen Zeitschriften (Journals) ist das kein Problem. Sie liegen in Papierform oder als als elektronische Medien in Bibliotheken vor und stehen theoretisch auch in den nächsten Jahrhunderten noch zur Verfügung.
Internetquellen sind vergänglich
Text und Bilder auf Websites können sich nicht nur von jetzt auf gleich ändern, sondern sie können auch über Nacht ganz verschwinden. Blöd, wenn du in deiner Master-Thesis z.B. aus einem Wikipedia-Artikel zitierst* und jemand einen Tag später den Absatz ändert, aus dem das Zitat stammt. Deshalb und weil jeder daran mitschreiben kann, bilden Wikipedia-Artikel als wissenschaftliche Quellen ein wackeliges Fundament, auf dem du deine wissenschaftliche Arbeit nicht aufbauen solltest.*
Genauso ungünstig wäre es, wenn du eine wichtige Zahl für deine Bachelor-Thesis von der Website eines Verbandes übernimmst, die es zwei Jahre später nicht mehr gibt, weil sich z.B. die URL geändert hat.
(Quelle: VDI, abgerufen am 06.01.2024)
Archivierung ist die Lösung
Um eine Internetseite für die Ewigkeit abrufbar zu machen, so wie sie ist, wenn du sie zu einer Quelle deiner Abschluss- oder Doktorarbeit machst, empfehle ich, sie zu archivieren.
Lokale Kopie
Das kannst du machen, indem du sie in Evernote speicherst (das geht mit dem Web Clipper ganz einfach)*. Allerdings ist sie damit zwar für dich verfügbar, nicht aber für all die Menschen, die deine Arbeit lesen und den Weg, den du gedanklich gegangen bist, nachvollziehen möchten. Das selbe Problem bringt es mit sich, die Website auszudrucken oder als PDF zu speichern.
Die Lösung: Archiv im Internet
Ein kostenloser Web-Archiv-Dienst ist die Lösung. Im besten Fall ist die archivierte Internetseite dann auch über einen Kurz-Link abrufbar. So vermeidest du diese unschönen, langen, teils kryptischen Links und dein Literaturverzeichnis bleibt optisch ansprechend.
Archive.today bietet diesen Service kostenlos an. Du kannst damit z.B. die Internetseite https://www.vdi.de/news/detail/die-zukunft-ist-einfach-geil-so-arbeiten-wir-2040 archivieren und sie mit dieser URL http://archive.today/qxE5l in Zotero oder ein anderes Programm zur Literaturverwaltung übernehmen.*
Dazu gibst du die Original-URL auf archive.today ein und rufst den Link zur archivierten Seite über "teilen" ab.
Unter diesem Link die Originalseite für immer und ewig abrufbar. Und mit dem Zotero Web-Plugin hast du sie mit einem Klick in deiner Literaturdatenbank und kannst sie mit dem Word-Plugin sofort als Quelle in deine wissenschaftliche Arbeit übernehmen.*
*) Mehr dazu?! Ein Artikel, der dieses Thema vertieft, folgt bald. Melde dich für meine News-Alerts an, damit du keinen Tipp zum wissenschaftlichen Arbeiten verpasst.
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